Aktuelle Immobilienthemen

Bauen und Wohnen vor großen Herausforderungen

  (Foto/Grafik: © Selvazzano Dentro, Pixabay)

Bauen und Wohnen ist ein Zukunftsthema der neuen Bundesregierung. Die Baubranche steht vor großen Herausforderungen. Die Baugenehmigungen sind im dritten Jahr in Folge gesunken, die Bauunternehmen klagen über Auftragsmangel und Wohnraum ist knapp wie selten zuvor.

Im Jahr 2024 wurde in Deutschland der Bau von 215.900 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 16,8 Prozent oder 43.700 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Damit sank die Zahl der Baugenehmigungen das dritte Jahr in Folge. Zuletzt waren im Jahr 2010 weniger neue Wohnungen genehmigt worden. Besonders stark war der Rückgang bei Ein- und Mehrfamilienhäusern – was Wohnungssuchende derzeit schmerzlich feststellen müssen.

Noch nie klagten so viele Unternehmen im Wohnungsbau über fehlende Aufträge, berichtet das ifo Institut. 57 Prozent der Unternehmen meldeten im Januar 2025 einen Auftragsmangel, nach 53,6 Prozent im Dezember. Das ist der höchste jemals gemessene Wert. „Die Krise im Wohnungsbau scheint inzwischen zum Normalzustand geworden zu sein“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Auch die Zinssenkungen der EZB führten bisher zu keiner Entspannung der Situation.“ Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen liegt 2025 europaweit auf dem niedrigsten Stand seit 2015. 2025 werden voraussichtlich 1,5 Millionen Einheiten gebaut, das sind 5,5 Prozent weniger als 2024.

Der „Zukunft Bau Kongress 2025“ thematisiert die verschiedenen Facetten dieser gesellschaftlichen Aufgabe und reflektiert neue Formen des Zusammenwirkens aller am Bau beteiligten Disziplinen. Der Kongress findet am 21. und 22. Mai 2025 im World Conference Center Bonn (WCCB) statt. Als eine der wichtigsten Gebäudenutzungen steht der Wohnungsbau im Mittelpunkt: Wie kann der Wohnungsbau sozial, nachhaltig und architektonisch qualitätsvoll entwickelt werden?

Die Immobilienwirtschaft fordert angesichts der vorläufigen Baugenehmigungszahlen einen Neustart in der Wohnungsbaupolitik. „Deutschland darf sich nicht an Wohnungsmangel gewöhnen (...)“, sagt Aygül Özkan, Hauptgeschäftsführerin des ZIA. „Wir brauchen jetzt zwingend einen politischen Schulterschluss im Zeichen von Beschleunigung, Deregulierung und Bürokratieabbau“.

 

Wunsch nach Wohneigentum ist sehr groß

  (Foto/Grafik: © Nurdin Bekkeldiev, Pixabay)

Der Wunsch nach Wohneigentum ist in Deutschland weit verbreitet. Das liegt auch daran, dass die Wohneigentumsquote in Deutschland im europäischen Vergleich vor der Schweiz an vorletzter Stelle liegt.

Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von ImmoScout24 sind 85 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren am Kauf einer Immobilie interessiert. Bei den Befragten unter 50 Jahren sind es 65 Prozent. Vor allem in Süddeutschland wollen viele Wohneigentum erwerben. Besonders schnell – in den nächsten ein bis zwei Jahren – wollen die 30- bis 39-Jährigen (21 Prozent) und die 18- bis 29-Jährigen (21 Prozent) kaufen.

Für den Erwerb von Wohneigentum sprechen viele Gründe: Sicherheit und Unabhängigkeit (32 Prozent), Altersvorsorge (25 Prozent) und die Verbesserung der Wohnqualität (20 Prozent) sind die überzeugendsten Argumente. In den Großstädten stehen Sicherheit und Unabhängigkeit an erster Stelle (40 Prozent), während in Ostdeutschland der Vermögensaufbau ein wichtiges Motiv ist (23 Prozent). Die Altersvorsorge ist für die 40- bis 49-Jährigen am wichtigsten (34 Prozent), die Verbesserung der Wohnqualität für die 60- bis 69-Jährigen (35 Prozent).

Die Hauptgründe gegen den Erwerb von Wohneigentum sind zu wenig Eigenkapital (28 Prozent) und zu hohe Preise (27 Prozent). Zu hohe Immobilienpreise halten vor allem die 40- bis 49-Jährigen und Familien vom Immobilienerwerb ab. Mangelnde Flexibilität wird vor allem in Großstädten als Grund gegen den Erwerb von Wohneigentum gesehen (9 Prozent).

Die überwiegende Mehrheit der Befragten (71 Prozent) sieht den Kauf einer Immobilie auch als Geldanlage bzw. Investition. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 82 Prozent und bei den 30- bis 39-Jährigen 78 Prozent.

Insgesamt zielen 44 Prozent der Wohnungsgesuche von Paaren auf Eigentumswohnungen. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen konzentriert sich vor allem auf das Umland der Großstädte (44 Prozent) und erst danach auf die Innenstadt (37 Prozent). Jedes vierte Paar kann sich den Kauf eines Einfamilienhauses vorstellen – und nur jedes fünfte Paar den Kauf einer Wohnung.

 

Wie sieht die Stadt von morgen aus?

  (Foto: © wal_172619, Pixabay)

Die Stadt von morgen spielt eine entscheidende Rolle beim Klimawandel und eröffnet neue Chancen, urbane Räume zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Dafür braucht es innovative Konzepte für Wohnen, Bauen, Mobilität, Energie, Kommunikation, Unterhaltung, Sicherheit und vieles mehr.

Die Futuromundo Foresight Konferenz bietet Teilnehmenden die Gelegenheit, ambitionierte Visionen und innovative Geschäftsmodelle für die Stadt von morgen kennenzulernen. Das Forum Future Urban Economies wird vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO organisiert und findet am 3. Juli 2025 in der Stuttgarter Liederhalle statt. International renommierte Expertinnen und Experten geben Einblicke in visionäre Perspektiven und Ansätze, um die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft innovativ zu lösen.

Vielerorts werden bereits neue Konzepte entwickelt, um das Zusammenleben in den Städten zu verbessern. Die Mobilität der Zukunft spielt dabei eine wichtige Rolle. So wurde gerade die neue Fußverkehrsstrategie der Bundesregierung auf den Weg gebracht. Sie setzt ein klares Zeichen für einen fußgängerfreundlichen Straßenverkehr und betont die Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmer.

Innovationen für die Stadt von morgen betreffen alle Bewohner. Das Beispiel der 15-Minuten-Stadt Paris zeigt, dass sich die Lebensqualität in einem Wohngebiet deutlich verbessert, wenn wichtige Infrastruktureinrichtungen für viele Menschen zu Fuß erreichbar sind. Der Autoverkehr nimmt ab, die Parkplatzsuche entspannt sich, es gibt mehr Platz auf Wegen und Plätzen, die Aufenthaltsqualität steigt und bietet mehr Kontaktmöglichkeiten in der Nachbarschaft.

Ein gut funktionierender öffentlicher Nahverkehr entlastet die Städte zusätzlich. Die Universität Konstanz hat eine interaktive Karte entwickelt, die für jedes Haus in Deutschland zeigt, wie gut es angebunden ist. Sie ermöglicht faktenbasierte Simulationen für politische Fragestellungen – oder hilft einfach bei der Beurteilung der eigenen Wohngegend. Die interaktive Karte ist im Internet unter mobility.dbvis.de frei zugänglich

 

Energieeffizienz beeinflusst Immobilienpreise

  (Foto/Grafik: © Rosy Bad Homburg Germany, Pixabay)

Eine schlechte Energieeffizienz mindert den Wert einer Immobilie, davon war in den vergangenen Monaten immer wieder die Rede. Doch stimmt das, fragt das empirica Institut. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat jedenfalls in der öffentlichen Wahrnehmung eine enorme Wirkung entfaltet.

Ab Mitte 2028 müssen neue Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen gelten als geeignete Mittel, um das Eigenheim auf einen guten Energiestandard zu bringen. Laut ImmoScout24 wirkt sich diese Ausstattung bereits jetzt positiv auf den Immobilienpreis aus.

Das Immobilienportal hat aus seinen Angebotsdaten folgende Aussagen abgeleitet: „Für ein Haus mit einer Photovoltaikanlage werden im Durchschnitt 3.644 Euro pro Quadratmeter verlangt. Das sind 20 Prozent mehr pro Quadratmeter als für ein Haus ohne, das im Durchschnitt für 3.049 Euro pro Quadratmeter angeboten wird. Häuser mit Wärmepumpe werden im Gegensatz für 4348 Euro pro Quadratmeter angeboten – ein Preis, der 43 Prozent höher ist als für Häuser ohne Wärmepumpe. Wer beides in dem Haus zusammen bringt, verlangt durchschnittlich 50 Prozent mehr“. Zu beachten sei, dass Wärmepumpen häufiger in Neubauten vorzufinden sind, die einen höheren Kaufpreis aufweisen als Objekte im Bestand.

Das empirica-Institut ist skeptisch. In letzter Zeit ist viel von Preisabschlägen für nicht energieeffiziente Immobilien zu lesen. Zwar gebe es einen solchen Abschlag, aber er werde wohl etwas überschätzt – zumindest müsse man ihn differenzierter betrachten, betont das Forschungsinstitut. Wer wissen wolle, wie sich die Energiekrise und das Heizungsgesetz auf die Bestandspreise auswirken, dürfe nicht nur auf den Abschlag für Energieeffizienz schauen.

Die empirica-Analyse zu energieeffizienzbedingten Preisauf- und -abschlägen mit dem Titel „Wird die Auswirkung der Energieeffizienz auf Preise überschätzt?“ ist online abrufbar unter www.empirica-institut.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen_Referenzen/PDFs/empi274rbjag.pdf.

Fazit: Die Wertermittlung von Immobilien ist eine Aufgabe für qualifizierte Fachleute, die alle Faktoren der Wertermittlung berücksichtigen.